Samstag, 13. Juli 2013

coming home

Die Kartoffel möchte eine Ampelpflanze sein.
Ich stehe nach einer zweiwöchigen Reise wieder vor meiner Wohnungstür, schließe voller Erwartung die Tür auf, wuchte das Gepäck in die Wohnung, lasse alles stehen und liegen und sprinte zum Balkon. Die Freude mischt sich den ganzen Tag schon mit leichten Zweifeln, ob auch wirklich alle Pflanzen überlebt haben. In den fiesesten und dunkelsten Visionen sehe ich schon braune, strohähnliche Strunken aus den Töpfen ragen, eine brache Balkonlandschaft völlig verdörrt, zerstört von der unbändigen, alles verbrennenden, gnadenlosen Kraft der todbringenden Sonne...Flimmern über dem Balkon...Steppe...Wüste...




Aber siehe da - als ich die Balkontür öffne, trete ich in eine grüne Oase. Die meisten haben es tatsächlich geschafft und sie sind gewachsen, was das Zeug hält. Die Kartoffel verdeckt den Pflanzsack nun ganz, die Rodochiton hat noch einmal einen Zahn zugelegt, die Kapuzinerkresse hat an ihrem schattigen Standort mittlerweile tellergroße Blätter, die Tomatenpflanzen sind so groß wie ich selbst und arbeiten an leckeren Tomaten und die Bohnen haben den Tank als Stütze missbraucht. Die Bewässerungssysteme haben ihren Dienst getan.

Es musste erst einmal gestützt, gestutzt und gestellt werden. 


Die Rodochiton ist riesig geworden.

Der Tank mit der Fadenbewässerungsmethode - überwuchert von den Buschbohnen

Leider gab es auch Schwund unter den Pflanzen und ich muss da ganz klar sagen - diese Kübel wurden mit dem teuren Blumat bewässert. Mit der Omafadenbewässerungsmethode wäre das nicht passiert, denn dank ihr standen die anderen Pflanzen gut im Saft! Die Ringelblumen-Karotten-Kombination (rechts) musste dran glauben und auch die Pflanzen die ANGEBLICH besonders gut trockenen Boden vertragen - Currystrauch, Salbei und Lavendel (links) - hingen in den Seilen. Mittlerweile ist der Balkon wieder aufgeräumt, geputzt und ausgehfertig. Das kann man von mir nicht behaupten. Unter meinen Fingernägeln ist Erde und an meiner Kleidung kleben Pflanzenreste. Als ich in den Spiegel gucke, entdecke ich auch auf meiner Nase Erde. Das Grinsen aber, das mir nach getaner Balkonarbeit aus meinem Gesicht glücklich entgegenleuchtet, leuchtet wohl auch noch unter der Dusche weiter. 


Mehr Beiträge zum Thema:
Überblick Bewässerungssysteme - Gießroboter Teil 1
Ungewöhnliche Bewässerungssysteme - Gießroboter Teil 2 
Mein Plan - Gießroboter Teil 3
Bewässerungssysteme im Test - Gießroboter Teil 4









1 Kommentar:

  1. Hallo Anette
    Dann hat sich dein ganzer Aufwand ja gelohnt und Omas Methoden sind halt doch noch am Besten:).
    Ich weiß nicht ob du die Antwort auf meinem Blog gelesen hast, ich vermute deine Raupe ist eine asiatische Marienkäferlarve, google mal danach.
    Dein Balkon ist echt der Hammer und was du alles heranziehst Hochachtung.
    Liebe Grüße
    Claudia

    AntwortenLöschen