Dienstag, 16. Juli 2013

Ungewöhnliche Pflanzgefäße - Vertikale Gärten


Du kannst den Balkon nicht mehr betreten, weil wilde Tiere auf dich lauern? Beim Frühstücken massiert dich die Tomate und die Pfefferminze schlägt dir bei jedem Windhauch eins über, während dir die Kapuzinerkresse die Haare zerzaust? Die Sonne hast du lange nicht mehr gesehen aber dafür schaust du auf eine grüne, undurchdringliche Wand?

Jetzt ist Platz sparen angesagt. Auf einem Balkon ist die Grundfläche, auf der man gärtnern kann viel beschränkter als in einem Garten. Das ist ein simpler Fakt - verdrängenswert. Während man von einer blühenden Obstplantage auf dem Balkon träumt, schlendert man durchs Gartencenter und legt das eine oder andere exotische Kräutchen ins Körbchen ("toll, hab ich noch nicht"). Wer will schon vernünftig sein und die Erdbeere oder Zucchini nicht doch noch anbauen. Wenn der Balkon horizontal aus allen Nähen platzt, dann gibt es noch - genau - die Vertikale. Vertikale Mauern gibt es in der Stadt wie Sand am Meer. Erdbeeren und Zuchini an der Wand ziehen...Warum also nicht?

Der Trend der "vertical gardens" kommt urprünglich aus England. In London ist die Miete so teuer, dass man wirklich jedes kleinste Wändchen benutzt, um die eigenen Tomaten zu ziehen. Die typischen englischen Pflanztaschen im Shoeorganizer kennt ihr vielleicht schon. Was ihr aber bestimmt noch nicht gesehen habt ist das hier: Pflanzen in einer Palette. Einfach Pflanzenflies drum und mit Stahlseilen aufhängen. So habe ich es auf der IGS in Hamburg gesehen und finde die Idee wirklich toll. Wie man sieht haben die vertikalen Gärtner alles Mögliche hineingepflanzt: Kräuter, Kapuzinerkresse, Zucchini...sogar den haarigen Borretsch konnte ich entdecken.



Wer von vertikal nicht genug bekommt, hat bestimmt auch hier seine Freude. Diese Pflanzsäcke hat ein engagierter, pensionierter Gärtner entworfen. Sogar bis zu 6 Erdbeerpflanzen können darin ihren vertikalen Platz finden. Der Sack ist länglich und hat drei Öffnungen. Eine gute Geschäftsidee, denn wenn man die Tasche nicht mehr braucht, kann man sie ausleeren, zusammenfalten und wie ein Geschirrhandtuch verstauen. Sie ist frostresistent und im Gegensatz zu einem dicken Terracottakübel ein Fliegengewicht. Dass die Tasche, sagen wir, ein wenig funktionalästhetisch anmutet, verdecken die Blumen, Kräuter oder Gemüsepflanzen dann mit der Zeit.




Mittlerweile gibt es sogar spezielle Module aus Hartplastik. Sogar ein ganzes Haus war mit einem vertikalen Garten begrünt.



Sollte es dann aber wirklich soweit sein. Die Horizontale und die Vertikale ist ausgereizt, dann bleibt einem nur noch das hier: Gärtnern im Schlagloch.



Linktipps zum Thema vertikale Gärten:


- Hier geht es zu einer Pinterestwand, auf der ich verschiedene Ideen zu Pflanzgefäßen gesammelt habe- nicht nur zum vertikalen Gärtnern.

- Gute Ideen für Anzuchtbehälter mit Recyclingmöglichkeiten findet ihr hier.

- Noch mehr kreative, vertikale Ideen? Die Internetseite transition-regensburg.de hat mich schon das eine oder andere Mal zum Staunen gebracht. Eine wirklich tolle Seite mit vielen Anregungen - auch zum vertikalen Gärtnern.


Mehr Beiträge zum Thema:
Ungewöhnliche Pflanzgefäße - alles in der Kiste?
Aufzucht in kleinen Gewächshäusern
www.widekind-illustrations.com



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