Sonntag, 24. August 2014

Die Rätselpaprika

Ich kann ja jedem nur empfehlen selbst zu säen. Da passieren manchmal Dinge. Unerwartete Dinge. Wirklich!

Diese Paprika habe ich aus Supermarktpaprikasamen gezogen. Die Früchte waren rot und länglich. Frisch aus der Paprika gepflückt, streute ich die Samen in meinen vorbereiteten Pflanzenkindergarten und pflegte sie den ganzen Sommer hindurch. Die Pflanze ist gut gewachsen und kommt auch in einem relativ kleinen Topf gut aus. Ein paar Mal ist sie vom Wind umgekippt, aber trägt recht erfreulich viele Paprikaschoten.
Natürlich waren diese die ganze Zeit grün, bis sie nun - es ist wirklich seltsam- schwarz anlaufen.

Gegoogelt habe ich das sofort und es gibt, genau wie schwarze Tomaten, auch schwarze Paprika. Oder verfaulen die gerade? Haben die eine Krankheit? Es sieht, ehrlich gesagt, nicht danach aus, denn die Früchte sind prall und die Blätter der Pflanze stark. Ich bin mir auch auf einmal nicht mehr sicher, ob es sich nicht um eine Chilisorte handelt, vielleicht habe ich die Pflanze vertauscht? Aber so eine Sorte habe ich nicht gesät und dafür sind auch die Früchte viel zu groß! Nun bin ich ja mal wirklich gespannt, wie die schmecken, wenn sie ganz reif und SCHWARZ geworden sind.




Mit Samen aus F1-Hybriden kann man echt was erleben. Kein Mensch weiß, was am Ende daraus wird...

Schwarze Paprika. Sowas!




Gartenfreunde bloggen

Meinbalkon.blogspot.de wurde neben anderen bekannten Grüngernhab-Bloggern in "Echo", einer Internetzeitung aus Darmstadt erwähnt. Vielen Dank für das tolle Lob und die gute Presse!

http://www.echo-online.de/ratgeber/hausgarten/garten/garten/Gartenfreunde-bloggen-ueber-ihr-Hobby;art17949,5362705

Hier der Link:
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Samstag, 9. August 2014

Radieschensamen selbst ernten



























Hast du dich schon einmal gefragt, wo deine Radieschensamen herkommen? Wie die Frucht aussieht, die diese Samen trägt? Wenn ein Radieschen einfach mal stehen bleibt, passieren unerwartete Dinge. Es blüht, wird zu einer Art Strauch ungeahnten Ausmaßes (hier mehr dazu) und am Ende kann man Radieschensamen ernten. Sehr viele. Aus einem einzigen Radieschensamen haben wir so ca. 50 Radieschensamen ernten können.

Als wir aus dem Urlaub wieder nach hause kamen war es soweit. Der Radieschenbaum war ein wenig vertrocknet und sah nun WIRKLICH nicht mehr schön aus. Für so richtig reife Radieschensamen hätte man ihn am besten noch ein wenig stehen lassen. Das sieht man auch an den Samen oben. Einige sind noch grün. Das Schälen der Samen erinnerte ein wenig an Krabbenpulen. Wir haben sie natürlich sofort wieder eingepflanzt und sind sehr gespannt, was daraus wird.









Dienstag, 5. August 2014

Zucchini, Zucchini, Zucchinipuffer



Das Rezept hier ist schnell gemacht und nach so viel Zucchiniernte und essen ist es gut, dass es nicht vorrangig nach Zucchini schmeckt. Die Puffer machen sich bestimmt auch gut auf einem vegetrarischen Burger. 
Es lohnt sich auf jeden Fall sehr es auszuprobieren, ich finde es wirklich gut und werde es wieder machen.

Zucchinipuffer

für 2 Personen
Zubereitungszeit ca. 30 Minuten

 

Zutaten

1 kleine Zucchini oder eine halbe (ca. 150 gr)
1 Zwiebel
250gr Kartoffeln
2 Eier
2 EL Mehl
60 gr Mandel oder Haselnussblätter
Speiseöl
Salz und Pfeffer

 

 

 

 

Zubereitung

Die kleine Zucchini, die Zwiebel und die 230gr Kartoffeln schälen. Alles raspeln (mit einer Reibe oder einer Küchenmaschine). Flüssigkeit, die sich dabei bildet evtl. abgießen. 2 Eier, 2 EL Mehl, 60gr Nussblättchen untermischen und alles mit Salz und Pfeffer abschmecken. Daraus flache Puffer formen und diese in einer Pfanne mit Öl goldbraun anbraten.

Dazu schmeckt selbst gemachter Kräuterquark und Salat.



Freitag, 1. August 2014

Tomaten aus selbst gewonnenem Saatgut von Supermarkttomaten

Im Herbst letzten Jahres hatte ich einige Tomatensamen aus Supermarkttomaten und Tomaten vom Markt behalten, um sie im Frühjahr einzupflanzen. Zum Glück wusste ich da noch nicht, dass es sich bei 80% der Supermarkttomaten um F1-Hybriden handelt, denn dann hätte ich erst gar nicht versucht Samen aus den Tomaten zu gewinnen. Das wäre mir viel zu unzuverlässig gewesen, denn man kann sich nicht sicher sein, was aus einem Samen einer F1-Tomate so alles wird. Erstaunlicher Weise sind aber recht viele Tomatenpflänzchen aus den Supermarkttomaten etwas geworden.

Die orange Cherrytomate (von Penny - sehr passend von der Farbe, wie ich finde) war am Anfang im Vergleich zu den anderen Tomaten sehr klein. Vor allen Dingen entwickelte sich zunächst nur die eine Seite der Pflanze. Sie sah richtig krüppelig aus. Einige Blätter waren am Anfang sogar etwas blasig. Ich dachte schon, dass ich sie wieder aus dem Topf herausnehmen sollte. Als sie (wahrscheinlich aufgrund der steigenden Temperaturen) Mitte April richtig in die Höhe schoss, ließ ich sie dann doch stehen. Mittlerweile ist sie 2,50 groß und stößt, obwohl der Topf auf dem Boden des Balkons steht, gegen die Decke. Sie trägt 8 üppig gefüllte Rispen, die langsam diese wunderbare Farbe annehmen. Ihre Samen werde ich diesen Herbst wieder behalten.


Auch die schwarze Tomate vom Markt (es könnte sich evtl. um eine Kumatotomate handeln) errötet langsam in der ihr typischen schwärzlichen Farbe, die sie bekommen soll. Erstaunlicher Weise hat aber ihre eine Schwester, die aus genau derselben Tomate stammt, eine ganz andere Form (im Moment noch im grünen Zustand). Sie sieht eher aus wie eine Fleischtomate oder ein Ochsenherz...
Das wäre ja eine große Überraschung, wenn die Tomate aus dem Supermarkt keine F1-Hybride wäre, die Tomate vom Markt aber schon. Die Tomate vom Markt stammte aus eigener Ernte. dDie verkehrte Welt der Vorurteile.
Ich bin auf jeden Fall gespannt, was aus den schwarztomatigen Ochsenherzen wird. Vielleicht werden die Früchte ja gelb und bekommen lila Sprenkel.
Es bleibt spannend. Ich hätte nicht gedacht, dass F1-Tomaten so spannend sein können.


Die schwarzrote Tomate aus Samen vom Markt gezogen.
Diese Tomatenpflanze stammt aus genau demselben Saatgut wie die schwarzrote Tomate auf dem oberen Foto.





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Zucchini, Zucchini, Zucchinifrittata


Ich bin Zucchinianfängerin und bei zwei Pflanzen auf dem Balkon hätte ich niemals gedacht, dass man da so viele Früchte ernten kann. Wie muss es dann erst im Garten sein, wenn die Pflanzen doppelt so groß werden und wahrscheinlich auch doppelt so viele Früchte abwerfen. Was aber machen mit so vielen Zucchinis? Eintuppern? Verschenken? Ans Meerschweinchen verfüttern?

Wahrscheinlich haben Menschen, die so viele Zucchinis ernten auch doppelt so viele Rezepte auf Lager, denn Zucchini gegrillt oder gebraten ist wirklich lecker aber auf Dauer gähne ich herzhaft bei immer derselben Zubereitungsart. Deshalb muss dringend Abwechslung her.

Die letzten drei Wochen habe ich ein paar Zucchinirezepte ausprobiert und bin von einigen ganz begeistert. Das Rezept, das ich euch heute vorstelle, ist wirklich schnell gemacht und es ist ... ihr werdet es nicht glauben... mit Zucchini nur das man die Zucchini nur ganz leicht herausschmeckt.


Zucchinifrittata



für 2 Personen
Zubereitungszeit etwa 30 Minuten


Zutaten
4 Eier
2 EL Joghurt
50g Schafskäse
200g Zucchini
1 Zwiebel
1 Dose Mais
2 EL Olivenöl

Gewürze
Salz
Pfeffer
Muskat
Thymian vom Balkon
Knoblauchpulver

Zubereitung


Zunächst werden die Eier mit Salz, Pfeffer und Muskat und mit dem Joghurt in einer kleinen Schüssel mit einer Gabel. Der Schafskäse wird dann darauf zerbröselt. Die Zucchini und die Zwiebel werden geschnitten. Die Zucchini können in 1/2 cm dicke Scheiben geschnitten werden. Die Zwiebel so klein wie möglich schneiden.

Zucchini und Zwiebel in Olivenöl anbraten, mit Knoblauchpulver, Salz und Pfeffer bestreuen und den Mais und Tymianblätter zugeben und 2 Min anbraten.

Die Schafskäse-Joghurt-Eimischung dann darauf geben. Ganz wichtig ist, dass man das ganze dann für ca. 5 Minuten bei mittlerer Hitze auf dem Ofen fest werden lässt und dann für 10 Minuten in den Ofen stellt (180 Grad) und dort backen lässt.

Fertig ist die Frittata. Lecker. Man kann sie natürlich noch mit frischen Thymianblättchen garnieren. Dazu gibt es Salat nach Belieben und vielleicht einen frischen Kräuterquark.




Samstag, 5. Juli 2014

Der Radieschenbaum

Kennt ihr das? Ihr sitzt mit Freunden und Bekannten zusammen und esst Chips und Süßigkeiten, die Schüssel lehrt sich in rasantem aber gleichmäßigen Tempo. Es sind nur noch drei Süßigkeiten in der Schüssel. Jemand Beherztes gibt sich einen Ruck und greift zu. Nur noch zwei Süßigkeiten. Es erbarmt sich jemand und kaut beflissen aber heimlich.
Nun ist sie da: Die Situation vor der sich alle fürchteten, die aber unausweichlich bleibt. Die Letzte Süßigkeit liegt in der Schüssel. Ob es die Höflichkeit gebietet, ob es der Respekt vor dem letzten Stück ist, die Angst vor der Leere, die Hoffnung auf mehr oder die Hochachtung vor dem, was einst existierte? Häufig führt dieses letzte Stück zu falschen Bescheidenheidenheitsdiskussionen. "Bitte!" sagt der eine, "Nimm du!" sagt der andere "Nein du!". Was aber auch vorkommt - und das ist aus meiner Erfahrung oft der Fall: Das letzte Stück bleibt einfach liegen. Als Test für die Selbstbeherrschung.

So ähnlich ging es mir mit den Radieschen dieses Jahr. Ich pflückte sie mit Gärtnerstolz, schnitt sie auf, erntete den nächsten Tag ein neues und der Balkonkasten leerte sich allmählich. Bis auch hier das unausweichliche Erwartete eintrat: Das letzte Radieschen, ein im Vergleich zu den anderen eher mickriges und kümmerliches Exemplar, stand dort. Allein im Kasten. Ich kann euch nicht genau sagen, was es war, das mich dazu bewog. Ich dachte nicht darüber nach. Ihr könnt es euch wahrscheinlich denken. Es blieb einfach stehen.




























Was dann passierte, übertraf alles, was ich erwartet hätte: Das Radieschen wuchs, glücklich über die ihm zuteil kommende Sonne und den Platz, den es beanspruchen durfte. Es wuchs enorm schnell. Es wurde größer als die Paprikapflanzen, größer als die Tomaten und überragte zuletzt sogar den Borretsch. Wenn doch nur die letzte Süßigkeit in der Schüssel so wachsen würde...




Als es ca. 70 Centimeter erreicht hatte, sah es aus wie ein ungelenkes, staksiges, eher ungraziöses Pflanzending. Eigentlich wollte ich es herausreißen, aber dieser Wille zum Leben in Größe weckte meine Anerkennung und ich stützte es mit einem Bambusstab. Als es 1 Meter groß war, bildete es 12 Blütenstämme aus. Schon jetzt war es die größte Pflanze auf dem Balkon und kaum zu übersehen. Ich wurde neugierig darauf, wie es aussehen würde, wenn es blüht. Als es dann die Größe von 1,10 Metern erreichte, blühte es für eine Woche staksig und langgliedrig zauberhaft und verlor all die weißen Blüten, sodass der Balkon und ein Teil des Geländers mit weißen Blütenblättern bedeckt war. Ich fegte sie fluchend weg, konnte es aber immer noch nicht entfernen. Ich muss unbedingt noch wissen, wie die Früchte aussehen und ob man wirklich Samen von diesem Riesenradieschen ernten kann.

Ich weiß noch nicht, wie es enden wird. Eins weiß ich aber genau: Wenn dieses Riesenmammutradieschen endlich soweit ist, dann werde ich "Baum fällt!" rufen und hoffen, dass es niemanden erschlägt!





































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Samstag, 28. Juni 2014

Zucchiniernte


Dieses Jahr habe ich das erste Mal versucht, Zucchinis auf dem Balkon anzubauen. Ich hatte mich für eine gelbe Sorte mit dem passenden Namen "Soleil" entschieden. Dies ist eine wiederstandsfähige Sorte und für den ersten Anbau schien mir das passend. Bisher läuft es ganz gut. Im März zog ich sie vor und setzte sie dann nach den Eisheiligen (sie mögen überhaupt keinen Frost) in Apfelkisten aus dem alten Land. Aus den Kisten hatte  ich mir ein Art Balkonhochbeet gebaut. Nachdem ich sie umgesetzt hatte, las ich, dass Zucchinis nicht überständig umgepflanzt werden sollten. Das Adjektiv "überständig" musste ich nun erst einmal nachschlagen. Eine Jungpflanze, die mehr als drei Blätter besitzt, bezeichnet man als überständig. Das hatte ich bei meinen Zucchinis nicht beachtet. Die Pflanzen hatten beim Zeitpunkt des Versetzens schon 5 Blätter. Es hat der Pflanze aber anscheinend auch nicht geschadet - vielleicht liegt es auch an der resistenten Sorte, dass sie es mir nicht übel nahm.




Zucchinis brauchen relativ viel Platz (mind. 30 Liter Erde) und mögen es nährstoffreich. Sie sind Starkzehrer, lieben viel viel Sonne, Wärme und wenig Wind. Außerdem versuche ich, sie immer feucht zu halten, da die Wurzeln recht empfindlich gegen Austrocknung reagieren. Versetzen sollte man sie wegen ihres zarten und anfälligen Wurzelwerkes nicht. Zur normalen Blumenerde habe ich Hornspäne hinzugegeben, also einen organischen Dünger, der sich langsam zersetzt und so für einen steten Nährstoffnachschub sorgt.
Die Zucchinipflanze braucht auch oberhalb der Erde sehr viel Platz, da sie sehr große Blätter bekommt. Ich habe außerdem gelesen, dass sie immer zu zweit gepflanzt werden sollte, da die Bestäubung dann besser gewährleistet ist. Sie ist zweihäusig und hat weibliche und männliche Blüten, die man einfach mit dem Finger bestäuben kann. Sollte eine weibliche Blüte nicht bestäubt werden, verkümmert die Zucchhinifrucht.


Man könnte sie fast verwechseln - fast!

Gestern gab es die erste gelbe Zucchini angebraten mit anderem Gemüse. Dazu frische Kräuter, Reis, Schafskäse und eine Joghurtsoße. Wenn das nun öfter der Fall sein sollte, dann hab ich nix dagegen.




Donnerstag, 26. Juni 2014

Selbstversorgung mit Salat vom Balkon - Es ist wirklich möglich!

Ausschließlich Salat vom Balkon essen - ist das möglich? Anfang März stellte ich diese Frage und wollte es wissen. Also startete ich ein kleines Experiment. Mir schwebte eine AUSSCHLIEßLICHE Selbstversorgung mit Salat vor, d.h. keinen grünen Salat kaufen, nur selbst vom Balkon ernten.

Dazu säte ich in sechs Balkonkästen Salate an (klick!) und ließ sie wachsen. Nach vier Wochen konnte ich das erste Mal ernten. Im Monat April und Mai habe ich die Ernte dokumentiert und ich muss zugeben, dass das Ergebnis erstaunlich ausfällt.

Eine Selbstversorgung mit grünem Salat auf dem Balkon ist für einen Zweipersonenhaushalt im Frühjahr wirklich möglich. Im Schnitt essen wir alle drei Tage Salat - entweder als Hauptspeise oder als Beilage. Das ist schon relativ häufig. Ich hätte wirklich nicht gedacht, dass es möglich ist.

Datum
Gewicht
Was?
1.4.2014
10gr
Salatzugabe - übriger Salat noch gekauft
7.4.2014
70gr
Großer Salat für zwei, v.a. Radieschensaat, Rettichsaat und Senf
8.4.2014
30gr

10.4.2014
25gr
Kleiner Salat
21.4.2014
95gr
Großer Salat für zwei, ab jetzt Pflücksalat groß
22.4.2014
90gr
Senf, Radieschen, Pflück, Spinat, Rettichsaat
25.4.2014
30gr
Kleiner Salat
27.4.2014
60gr
Großer Salat mit Spinat usw. und zwei Blatt Kapuzinerkresse
30.4.2014
60gr

31.4.2014
40gr

5.5.2014
30gr
 kleiner Pflücksalat mit Hornveilchen
6.5.2014
60gr

8.5.2014
50gr
 Radieschschensaat und Rettichsaat schmeckt nicht mehr, Spinat, Asiasalate und Pflücksalate werden geerntet.
12.5.2014
70gr
Pflücksalate mit selbstgeernteten Radieschen
14.5.2014
20gr
 Pflücksalat mit Radieschen
18.5.2014
60gr
Die Asiasalate werden langsam zu pfeffrig - Pflücksalat und Kresse schmecken gut
23.5.2014
30gr
 Kleiner Beigabensalat, nur Pflücksalate
28.5.2014
60gr

 Pflücksalate und Kresse
Gesamt
890gr


Ich empfehle sehr, es auszuprobieren. Der selbst geerntete Salat schmeckt viel besser als der aus dem Supermarkt und man kann immer die Menge ernten, die man gerade benötigt. Vorher habe ich oft Salat weggeschmissen, denn ich brauchte nicht die gesamte Menge. Das ist mit dem Salat vom Balkon nicht das Problem. Aber seht selbst, es waren zwei sehr leckere Monate.
































Mehr zum Thema lesen:

Salat auf dem Balkon ernten
Salat (1) - Steckbrief Salat
Salat (2) - Welche Sorten eignen sich für den Balkon? 
Salat (3) - Selbstversorgung mit Salat auf dem Balkon? 
Selbstversorgung mit Salat auf dem Balkon - Ende März

Samstag, 10. Mai 2014

Steckbrief Thymian - Pastaaufwerter und Tomatenfreund

Der echte Thymian (thymus vulgaris)
Es gibt unendlich viele Thymiansorten. Allein das Stichwort Thymian bei der Google-Bildersuche bringt so viele verschiedene Ergebnisse hervor, dass man den Thymianwald vor lauter Thymianpflanzen nicht mehr sieht. Deshalb hier ein Steckbrief über dieses leckere Tomatensoßenkraut mit der großen Frage am Ende: Welche Thymiansorte soll es denn nun sein, bitteschön?


 Aussaat
Thymiansamen sind sehr klein und dazu auch noch bräunlich wie Pflanzerde. Wenn man sie einfach so aus der Tüte schüttet, sind sie schnell weg (der Ketchupflascheneffekt) und man kann sie auf der Erde nicht mehr sehen. Deshalb: Entweder mit Sand mischen, bevor gesät wird oder SEHR vorsichtig schütten. So verteilen sich die Samen besser auf der Erde. Thymian ist ein Lichtkeimer, deshalb sollte man die Samen nicht mit Erde bedecken. Ausgesät wird im Frühjahr. Die vegetative Vermehrung, die Vermehrung durch Stecklinge, erfolgt im Frühsommer. Er wächst langsam und braucht meist lange, um zu keimen. Für Ungeduldige empfiehlt sich das Kaufen von jungen Planzen.






Thymian als Ziergewächs
Standort und Pflege
Da Thymian aus Südeuropa und Asien stammt, eigentlich an trockenen Hängen und in Heidelandschaften steht, braucht er Sonne und wenig Wasser. Besonders gut eignet er sich auch für Mauerfugen oder Tröge. Deshalb fühlt er sich auch auf kleinstem Raum auf dem sonnigen Balkon willkommen. Besonders pflegeintensiv hat er sich bei mir aber bisher nicht gezeigt, weshalb ich ihm hiermit einen Orden für Anspruchslosigkeit verleihe. Wenn man es aber so richtig gut machen möchte, dann streut man ihm ein bisschen Kalk, z.B. zerbrochene Eierschale, Kies und Sand in den Boden. Wenn man abgeblühte Sprossen bis ins alte Holz zurückschneidet, dankt er es mit einem rasigen, polsterartigen, gesunden Wuchs.

Mischkultur
Thymian verträgt sich schlecht mit Basilikum. Ich habe ihn bisher aus Platzgründen in Kombination mit Tomaten in einem großen Topf gepflanzt. Dort wirkt er gegen die Verdunstung im Hochsommer. Eigentlich mag er es aber nicht feucht und nährstoffreich wie die Tomate, sondern trocken, sandig und nährstoffarm. Alle Pflanzen, die ähnliche Vorlieben haben sind ideal als Nachbarn. Alle anderen Pflanzen, die nicht diese Vorlieben haben, toleriert der Thymian aber solange er in der Sonne steht - die Kombination mit der Tomate ist für den Thymian zwar nicht optimal aber in Ordnung.

Wissenswertes
Man munkelt, dass schon die Ägypter mit dieser Pflanze ihre Mumien einbalsamierten. Mönche schwörten schon im 11. Jahrhundert auf die heilsame Wirkung des Krautes. Eine typische Pflanze also für den Klostergarten oder den Klosterbalkon. Im Grunde genommen hilft der echte Thymian (thymus vulgaris) gegen alles, besonders gut ist er aber für den menschlichen Atemapparat. Wer es also mag, macht sich bei der nächsten Erkältung einen Thymiantee mit Honig (1 Teelöffel Kraut auf 1/4 l Wasser, 5 Min. ziehen lassen, Honig einrühren). Allemal besser als Tabletten, oder?


Thymian ist ein guter Verdunstungsschutz für Paprika und Tomaten im Sommer.

Sorten
Hier fängt der Spaß an. Ich denke nicht, dass ich alle aufzählen kann, denn die Thymiansorten werden in bestimmte Sektionen und Subsektionen aufgeteilt, z.B. Micantes oder Pseudothymbra. Sektionen gibt es ca. 8 Stück, die teilweise wiederum 6 Subsektionen mit teilweise 10 Sorten umfassen. Hier ist die Frage, welche Sorten für Balkon oder Terasse besonders interessant sind. Alle Thymiansorten werde ich hier nicht aufzählen können.
  1. Der echte Thymian, auch Gartenthymian genannt (thymus vulgaris) gilt als die aromatischste Art. Ihn gibt es auch als Silberblatt.
  2. Zitronentyhmian (Thymus ×citriodorus) ist wohl die bekannteste Variante des Thymians. Hierbei handelt es sich um eine Hybride, die je nach Unterart hellgrüne, gelbgrüne oder silbergrüne Blätter besitzt. Das Aussehen ist aber nicht das charakteristischste, sondern der ausgeprägte Zitronenduft. Er eignet sich besonders gut für Tees oder für zitronige Salatsoßen.
  3. Orangentyhmian (Thymus fragrantissimus) hat silbergraue Blätter und hat ein fruchtiges Arome.
  4. Kaskadenthymian (Thymus logicaulis) liefert besonders schöne Blütenstände und wird häufig als Zierpflanze genutzt.
  5. Kümmeltyhmian (Thymus herba-barona) ist herber und erdiger im Aroma und eignet sich wohl besonders für Fleischgerichten.
  6. Quendel oder Arzneityhmian (Thymus pulegioides) wird besonders gern gegen Hustenbeschwerden eingesetzt.
  7. Sandthymian (Thymus serpyllum) ist ein winterharter (!!!) Bodendecker.




Ich selbst habe mich für den echten Thymian und den Zitronenthymian entschieden, denn beide sind im Aroma doch recht unterschiedlich und lassen sich deshalb vielfältig einsetzen. Im letzten Jahr bedeckten die Paprikapflanzen dazu noch zwei Ziersorten, die wunderschön geblüht haben, aber leider den Winter nicht überlebt haben. Den Orangen- und Kümmelthymian möchte ich auch noch gerne ausprobieren.








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