Freitag, 24. Juli 2015

Stille Schönheiten


Manchmal sind es die leisen, hintergründigen, schüchternen Dinge, die überraschend schön sind. Man muss sie nur erst einmal entdecken, das Augenmerk darauf richten, denn sie schreien, schillern und leuchten nicht, stellen sich einem nicht in den Weg. Aber genau dies macht sie so interessant...

Diese Petersilie stammt aus dem letzten Jahr. Tatsächlich blüht Petersilie erst im zweiten Jahr, denn das Peterlekraut gehört zu den mehrjährigen Kräutern. Deshalb kam mir die Blüte zunächst auch so ungewöhnlich vor. Die grüngelblichen Korbblüten stechen zunächst nicht hervor, sind aber wunderschön beim genauen Hinschauen. Dem Geschmack tut die Blüte meiner Meinung nach keinen Abbruch und wenn man sie ausreifen lässt, sät sie gleich eine neue Petersilie für das nächste Jahr.




Mittwoch, 22. Juli 2015

Fast vom Auto überfahren!


Oh Gott! Ihr glaubt nicht, was gerade passiert ist. Ich habe den Amseln gerade ein kleines Auffangnetz gebaut, damit sie wenn sie aus dem Nest fallen, nicht gleich ganz tief fallen. Sie flattern heute wirklich sehr viel und heben ihre Köpfe sehr weit aus dem Nest. Dieses Netz wollte ich befestigen und musste den Blumenkasten heben, da flattert ein kleines Baby zwei Stockwerke tief direkt auf die Straße. Ein Auto kommt und überfährt es. Aber zum Glück nicht mit den Reifen. Es purzelt durch die Gegend. Die Mutter fliegt sofort hin. Ich selber schnappe mir eine Decke, meinen Schlüssel und laufe ganz schnell nach unten, um das Amselbaby wenigstens von der Straße herunter zu holen und kann es sogar fangen. Die Amselmutter hatte es zum Glück schon von der Straße weggeholt.
Kurzerhand nehme ich es mit der Decke und bringe es wieder ins Nest. Ich dachte, dass es wahrscheinlich Hals über Kopf vor Schreck vom Anheben des Blumenkastens herunter geflogen ist. Im Nest will es dann aber tatsächlich nicht bleiben, stubst seine Geschwister kurz mit den Füßen von oben und will wieder herunter springen, sitzt dann aber noch ein bisschen auf dem selbstgebauten Auffangnetz und ist seitdem verschwunden. Es piepst irgendwo unten auf dem Rasen in der Nähe des Hauses und die Mutter frequentiert das Nest nun viel weniger. Es scheint, als kümmere sie sich um das Kleine unten.

Ganz zerzaust sitzt das Kleine auf dem selbstgebauten Auffangnetz und schaut sich die Welt an!

Ich wünsche dir viel Glück, kleines Küken!!!

Dienstag, 21. Juli 2015

Flapp flapp flapp...

Tag 6
...von links schwirrt eine Hummel heran, von rechts flattert ein Schmetterling vorbei und in der Mitte landen die Amseln, die Jumbojets. Der Balkon ist mittlerweile eine gut genutzten Lande- und Flugbahn. Die Amseljungen haben schon Federn und sehen so puschelig aus, dass man sie am liebsten streicheln würde. Aber NEIN! Streicheln darf man nicht im Balkonzoo. Viel zu groß ist die Gefahr, dass die Alten das riechen und die Kleinen nicht mehr füttern.

Deshalb: Hände weg von den Babyamseln aber Kamera an!


Tag 8
Mittlerweile wird es sehr kuschelig im Nest. Die Küken haben ihre Augen geöffnet, wachsen enorm schnell und bekommen Federn. Die Schlauben der Federn jucken so stark, dass sie sich putzen, wenn keiner guckt. Ab und zu strecken sie auch schon ihre Flügel aus. Hoffentlich purzelt keiner aus dem Nest!

Herr Amsel sitzt immer noch im Baum und bewacht das Nest und dreht völlig durch, wenn wir in die Nähe des Nestes kommen. Er hat uns schon drei Mal versucht zu attackieren (mutig, mutig!). Frau Amsel ist da viel gelassener. Sie duckt sich zwar, wenn sie uns sieht, aber flieht nicht.


Die Alte duckt sich und versucht ihre Küken zu schützen. Hier sind drei Schnäbel zu sehen!


Was mich wirklich sehr erstaunt ist die Reinlichkeit der Amseln. Ich hatte damit gerechnet ständig Amselkot wegwischen zu müssen. Muss ich aber nicht, denn Mama Amsel bringt den Babyamselkot weg. Sie sammelt ihn aus dem Nest, schluckt ihn manchmal sogar herunter (also, eklig ist das schon!) und würgt ihn vermutlich woanders wieder hervor. Wahrscheinlich steht ihr Wickeleimer um die Ecke!


 


Die beiden Alten füttern teilweise in einer Frequenz von 10 Minuten. Es ist enorm, was diese kleinen Piepser alles verschlingen!

Dienstag, 14. Juli 2015

Fütter mich!

Hunger, Hunger, Hunger!

Mittlerweile sind drei von vier Amselbabys geschlüpft und werden immer größer. Ihr glaubt gar nicht wie schnell die wachsen! Sie sehen ein bisschen aus wie hungrige Aliens und immer wenn Mama Amsel kommt, um die kleinen gierigen Schnäbel zu füttern, fiepen sie schon ganz leise.

Zunächst hatten wir den Verdacht, dass es sich um eine alleinerziehende Amsel handelt, da der werte Herr sich beim Brüten nicht blicken ließ. Mittlerweile hilft er aber fleißig mit beim Füttern.

Aber seht selbst, wie groß die Amselbabys in vier Tagen geworden sind. Man kann im Ansatz schon ihre Flügel erkennen!

Ob das vierte Küken noch schlüpft???

Tag eins
Tag zwei
Tag vier

Samstag, 11. Juli 2015

Geschlüpft!

Wenn ihr auf das Foto klickt, könnt ihr es größer sehen!

Eine kleine Überraschung wartete gestern auf mich:

Das erste Amselbaby ist geschlüpft. Ein, zwei Alibifedern sind schon an ihm dran, aber es ist noch blind und ganz schwach und seine rosa Haut sieht noch ganz transparent aus. Auf dem Foto wirkt es, als wolle es sich an die anderen Eier ankuscheln. Wenn die Alte kommt, reckt das Kleine seinen Kopf wackelnd in die Höhe und sperrt geräuschlos seinen Schnabel auf. Wirklich zerbrechlich, das Kleine.

Freitag, 3. Juli 2015

Was versteckt sich da?

Ein Krokodil? Ein Panther? Eine Giraffe?

Nee!

Es ist eine Amsel, die beschlossen hat, bei uns auf dem Balkon zu brüten. Vor zwei Jahren habe ich alles dafür getan, dass das nicht passiert, weil die kleinen gefiederten Flieger mir den gesamten Balkon auf den Kopf gestellt haben. Dieses Jahr habe ich selber ein kleines Baby...und schaut Euch diesen Blick an! Ich kann es ihr nicht abschlagen, nein, wirklich nicht. Das Nest ist fertig gebaut und sieht perfekt rund aus. Die zukünftige Amselmama hat schon zwei Eier gelegt, die sie fleißig bebrütet. Da es sich um eine an Menschen gewöhnte Stadtamsel handelt, fliegt sie selbst dann nicht weg, wenn ich neben ihr den Ananassalbei gieße. Die Befürchtung, dass wir den Balkon nicht mehr nutzen können, weil die Amsel dann ihr Gelege kalt werden lässt, war unbegründet.

Ich bin gespannt, wie viele Eier sie noch legen wird!



Gut getarnt hat sich die Amsel ihr Nest gebaut. Ich habe sie erst gar nicht bemerkt!