
Aussaat

Standort
Da ich so viele Pflanzen hatte, konnte ich auch verschiedene Standorte ausprobieren. In der Sonne werden sie groß und kräftig, im Halbschatten und Schatten bleiben sie klein und mickrig und blühen nicht. Empfehlenswert ist ein tiefer Topf (mind. 20cm), der gut gegossen werden sollte.

Die Pflanze ist sehr bodenständig. Versetzen kann man sie nur im jungen Zustand, denn sie lassen aufgrund ihrer tiefen Pfahlverwurzelung sonst die Köpfe hängen. Selbst im jungen Zustand führte das sehr vorsichtige Versetzen bei mir schon zu traurigen Pflanzen. Ansonsten ist Borretsch wirklich - bis auf das Gießen - anspruchslos.
Mischkultur
Borretsch sollte mit niedrigen Pflanzen zusammen gepflanzt werden, weil er große Pflanzen verdrängt. Spinat, Erdbeeren, Kohl, Salat und Kohlrabi sind gut. Bei mir steht er mit Lavendel und Glockenblume und verträgt sich gut mit ihr. Er bildet Saponine. Das ist eine schaumige, seifenartige Lösung, die zur Abwehr von Pilz- und Fremdorganismen zuständig ist. Diese stärken auch andere Pflanzen. Borretsch ist also eine verträgliche Pflanze.
Wissenswertes
Schon in der Antike wurde das Kraut gegen Melancholie und Depressionen eingesetzt, weshalb man Borretsch auch "Wohlgemutsblume" nennt. Die Herkunft des Namens ist umstritten. So könnte er vom keltischen Namen borra (Mut) stammen oder aus dem lateinischen borra (Gewebe aus rauer Wolle). Das Letztere finde ich besonders passend.
Borretsch ist eine typische Pflanze für Bauern- und Klostergärten. Wer also ein bisschen Bauern - und Klosterflair auf seinem Balkon vermisst und gleichzeitig Pflanzenhaarfetischist ist, sollte sich für diese nach Gurke und Fisch schmeckende Pflanze entscheiden.
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